Frischer Wind für IoT und Big Data

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von Checkmyplace.com
18. April 2018

Lange wusste die Immobilienbranche mit dem Thema Daten recht wenig anzufangen. Was tun mit den vorhandenen Daten, welche neuen Daten bringen was? Nun kristallisieren sich langsam konkrete Ideen heraus.

Etwa, wenn man das Start-Up Rysta kennt, das eigentlich aus der Labortechnik stammt. Der Gründer, Moritz Gruber, hat eine coole Story zu erzählen, allerdings nicht die, bei der der Kühlschrank rechtzeitig die Milch im Onlinehandel nachbestellt. Sondern eine von gekühlten Zellkulturen im sechsstelligen Euro-Wert. Die wollte er überwachen.

Also bastelte er mit Rysta einen multifunktionalen Sensor, der von Temperatur über Vibrationen bis zum Luftdruck alles Mögliche erfassen kann. Die Anwendung in Gebäuden und in der Energiebranche war dann logisch.

Solche Ideen finden aktuell Anklang. Ein Hersteller ähnlicher Sensoren, die allerdings extrem klein (19 mal 19 mal 2 Millimeter) und robust (angeblich 15 Jahre wartungsfrei) sind, hat im März die MIPIM-Start-Up-Competition gewonnen.

Wem die Use-Cases, also die Anwendungsszenarien, für die Vernetzung von (Gebäude)daten noch nicht klar sind, der könnte zu Drees & Sommer gehen, weil „fast alle Gespräche mit uns hier auf der MIPIM drehen sich um Digitalisierung“, erzählt Pressesprecherin Nadja Lemke anlässlich der Messe in Cannes. Das weltweit agierende Unternehmen hat sogar einen eigenen Verantwortungsbereich, der Immobilien­konzerne zu digitalen Geschäftsmodellen führt.

Neues aus der Vermarktungsecke

Während es also immer mehr Ideen im Bereich IoT und Big Data gibt, müssen auch erste Abschiede im Bereich der Vermarktungs-PropTechs verzeichnet werden. Manche Geschäftsmodelle mussten mangels Erfolg aufgegeben werden, darunter die Matchingseite Mietercasting oder die Auktionsplattform Condaro.

Dafür gibt es enorm viele neue Vermarktungsportale (etwa für Nieschen wie Seniorenwohnungen, möblierte Kurzzeitnutzung, Pop-Ups etc.). Eine spannende Idee hat Snapflat aus Hongkong. Nicht nur, dass suchende Mieter einen kostenlosen Makler bekommen, ausziehenden Mietern winkt ein finanzielles Zuckerl, wenn Sie selbst die Nachmieter organisieren.

In Österreich sind darüber hinaus gerade MLS-Systeme im Kommen bzw. im Werden. Ein System - eine Kooperation zwischen Immobilienring, Wirtschaftskammer und ÖVI – ist in Entstehung, wobei der Einführungstermin noch unklar ist. Jedenfalls würde ein echtes MLS, das zumindest ein Marktsegement vollständig abdeckt, die Vermarktung von Objekten deutlich beschleunigen und transparenter machen.

Grafik: pixabay.com (CC0)

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18. April 2018